Auf einspurigen Straßen durch den Kreis Pinneberg

Knappes Zeitbudget: Wie holt man das meiste aus einer freien Stunde?

Es gibt selbst in unmittelbarer Nähe zum eigenen Wohnort unzählige kleine und kleinste Straßen, an denen man tausendmal vorbeigefahren ist und sich bestenfalls gewundert hat, wo sie wohl hinführen mögen. Routenplanungsseiten im Internet können hilfreiche Dienste erweisen, diese kleinen Straßen zu entdecken und sich interessante Strecken bei knapper Zeit zurechtzulegen.

Auf der breiten Landstraße nach Elmshorn wollte ich nicht lange bleiben und musste erst einmal an einigen langsamen Blechdosen vorbeikommen.

Heute funktionierte sogar das Hochladen der gewählten Strecke in die BMW-App ohne Probleme, sodass ich die 45 km kurze Runde mit perfekter Navigation bestreiten konnte. „Wenig Zeit“ und „unbekannte Strecke“ sind zwei Situationen, die ich nur unter Zuhilfenahme eines funktionierenden Navis miteinander kombinieren möchte.

In Seeth ging es von der Bundesstraße runter und die nächsten 20 Minuten war ich nur noch auf einspurigen Straßen unterwegs.

Größtenteils hatte die Straße einen guten Belag mit nur wenigen Flickstellen gehabt, lediglich in Kurven lag immer mal wieder Split vom Straßenrand auf der Straße.

Zum Schluss verlief die Straße mit weiten Blick über die Felder in der offenen Marsch.

Den Abschnitt auf der schmalen Straße hatte ich später zu einem Video aufbereitet:

Einspurige Straßen im Kreis Pinneberg
Rund 45 km durch den Kreis Pinneberg, davon 11,5 km auf kleinen, einspurigen Straßen (grün markiert)

Kurz vor Mölln

Heute Mittag habe ich in einem Forum ein paar Tipps zum Navi der großen 1250er GS gefunden und wollte sie gleich mal bei meiner kleinen 750er GS ausprobieren. Und tatsächlich hat es bis jetzt problemlos geklappt!

Ich bin komplett durch Hamburg gekommen, um eine gesperrte Straße hinter Oststeinbek herum und nun durch kleine Wäldchen bis fast nach Mölln.

Mal schauen, ob ich es jetzt nach dieser Pause wieder gestartet bekomme. Es sind noch knapp 10 km bis Mölln.

Und heute will ich Till Eulenspiegel zu sehen bekommen!

Nächster Versuch

Zunächst habe ich es noch mit Navi versucht, dieses Mal ohne Handyhülle für besseren GPS-Empfang… aber es bringt nichts: das Handy weiß einfach nicht genau genug, wo wir sind und dann kommt nur Unsinn raus.

Am Gestüt Burg Vogelsang

Frei nach Nase fahren geht dagegen immer und führt auch zu schönen Orten.

Kurz vor Verden

Das Navi ist mal wieder im letzten Dorf geblieben und ich warte jetzt hier irgendwo an der Aller, dass es eintrifft…

Auch wenn es im Moment nicht regnet, die Straßen sind nass und wahrscheinlich bleibt es nicht lange trocken.

BMW F750 GS

Und, anders als ihr Name vermuten lässt, hat ihr Motor nicht 750, sondern 853 ccm: Understatement!
Verden!

Aufgeben?

Ja, für heute. Nach drei Versuchen, an die Nordsee geleitet zu werden, und jedes Mal in einer Straßensperre zu enden (oder mit einem komplett verwirrten Navi irgendwo im Nirgendwo gelandet zu sein), habe ich jetzt Kurs Heimat gesetzt.

Navigation erfolgt halb mit Sonne, halb mit Straßenschildern und das Navi unterhält mich…

Hauptsache ich fahre nicht aus Versehen nach Ekel
Hoffentlich stimmt die Ankunftszeit wenigstens halbwegs…

Erster Stopp: Tankstelle

In Neumünster muss ich erst einmal eine Tankstelle suchen. Die heutige Routenplanung hat mich bisher nur durch kleine Dörfer geführt und damit an allen Tankstellen vorbei.

Dafür klappt es bisher mit dem Navi problemlos: ich habe heute früh zum Test die ersten 10 kn der für heute geplanten Strecke von insgesamt rund 370 km probiert und zwei Navi-Crashs gehabt. Daraufhin habe ich die Strecke in fünf Teilstücke unterteilt — und das erste Teilstück von 55 km lief dann ohne irgendwelche Probleme.

Also habe ich einfach nur ein Kurzstreckennavi!

Jetzt geht es weiter in Richtung Kiel.

Septemberabschluss auf der Zero DS

Selbst nach 9 Jahren mit dem Motorrad hier im Nordwesten von Hamburg gibt es noch so viele Orte, an denen ich nie vorher gewesen bin.

Mönkloh, Ortsausgang

Heute bin ich auf der Zero unterwegs…

Das Navi ist etwas groß…

Das Wetter ist zwar etwas unbeständig, aber zwischendurch auch immer wieder richtig schön!

Auf dem Weg von Struvenhütten nach Sievershütten
Und da soll nochmal einer sagen, dass einspurige Straßen eine englische Spezialität wären.

Etwa zweieinhalb Stunden für die 115 km — und nur ein kurzer Schauer zu Beginn. Das lief besser als gedacht.

Mit den Kilometern vom Morgen kommen heute fast 150 km zusammen — und die Zero muss dringend an die Steckdose. Die Restreichweite von 47,1 km ist mit Vorsicht zu behandeln: wahrscheinlich reicht die Akkuladung nur noch für 30 km.

Gegen Mitternacht wird sie wieder bei 100{68ece8692d59e3757498799317660ff96c1fc5d4b6267e097c744b3712641e55} sein.

Angekommen

Um 18:30 war ich wieder in Pinneberg angekommen — heute endlich einmal lange vor dem Einbruch der Dunkelheit.

Auch noch auf dem letzten Stück ist die Navi-App laufend abgestürzt — im Schnitt einmal alle 10 Minuten. Damit muss ich leider sagen, dass die Connectivity-Funktion des Motorrades unter dem Strich zu unzuverlässig ist, um brauchbar zu sein. Die Kopplung des großen TFT-Displays mit einem Smartphone hört sich zunächst praktisch an (obwohl ich es für eher kritisch halte, wenn man während der Fahrt in der Musikdatenbank seines Telefons herumstöbert). Aber wenn man sich nie darauf verlassen kann, dass sie in dem Moment, wenn man sie verwenden möchte, auch funktioniert, ist man am Ende besser dran, gar nicht erst mit ihr zu rechnen.

Damit die Navigationsoption der Connectivity-Funktion nicht das Marktsegment der normalen Navigationssysteme kanibalisiert, gibt es vermutlich hier auch weniger Interesse, das Zuverlässigkeitsniveau entsprechend anzuheben. Allerdings ist die Aufgabe durch die heterogene Systemzusammenstellung auch ungleich schwieriger.

Egal. Nach 365,7 km heute war es einfach schön, wieder zu Hause zu sein.

Insgesamt bin ich damit in diesen drei Tagen 1148,3 km in 21 Stunden und 45 Minuten gefahren — was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 52,8 km/h entspricht. Ich hatte vor der Abfahrt die Reisedauer mit 52,5 km/h kalkuliert und war von rund 1100 km ausgegangen. So daneben lag ich damit am Ende nicht.

Die Strecke entspricht so grob der geplanten Route… sehr grob. Also die generelle Himmelsrichtung von Hamburg aus nach Südosten kam schon irgendwie hin.

In grün die tatsächlich gefahrene Strecke, blau die ursprünglich geplante Route.
Die Lücken in der grünen Strecke entstanden durch Totalausfall der Smartphone-App.

Das Motorrad hat 41,7 l Benzin verbraucht, also 3,6 l/100 km. Wie erwartet musste ich viermal in den drei Tagen tanken. Ich bin aber auch eher ruhig und gemütlich gefahren.

Vom Gepäck her würde ich beim nächsten Mal kein Buch mitnehmen — am Ende des Tages war ich immer zu müde gewesen, um mehr als zwei, drei Absätze zu lesen. Statt Jeans und Kapuzenpullover würde ich etwas leichteres mitnehmen, das nicht so viel Platz im Rucksack braucht. Die Powerbank habe ich gebraucht, da das Smartphone sonst nicht bis zum Ziel durchgehalten hätte — allerdings hätte auch eine kleinere Powerbank gereicht. Die zwei Ladegeräte waren praktisch: Tablet, Kommunikationssystem am Helm und Smartphone wollten jeden Abend aufgeladen werden.