In Ziesar angekommen

Das Burg Hotel in Ziesar hat zum Glück ein eigenes Restaurant — nach der langen Fahrt heute habe ich jetzt richtig Hunger.

Das Hotelrestaurant ist rustikal eingerichtet und die Küche gehoben traditionell, ohne aber die eine oder andere auswärtige Spezialität zu ignorieren.

Für mich gibt es neben dem Bier einen mediterranen, veganen Vorspeisenteller:

Und vegetarische Steinpilzmaultaschen:

Mit meinem Zimmer bin ich auch zufrieden.

Und das Motorrad steht sicher im Hof.

Nach fast 500 km heute sieht sie noch immer fast wie frisch gewaschen aus!

Es war die längste Tagesstrecke auf der F 750 GS seit ich sie bekommen habe: 497,9 km in 9 Stunden und 10 Minuten

Ich habe das Motorrad seit fast einem Jahr und bin erst 3667 km mit ihr gefahren, dabei ist sie die beste Maschine, die ich bisher hatte.

Dieses Wochenende genieße ich jede Sekunde auf ihr.

Nach dem Essen will ich noch eine Weile durch Ziesar spazieren und mir die Burg ansehen, wenn das um diese Zeit noch geht.

Scharmützelsee

Dorf Saarow am Scharmützelsee, ein Stückchen südlich von Bad Saarow im Oder-Spree-Kreis: das hört sich nach ziemlich weit im Osten an.

Der Scharmützelsee im Südosten von Berlin

Für mich ist dieser Zwischenstopp das östliche Ende meiner Tour, ab jetzt geht es wieder nach Westen.

Aber schön ist es auch hier!

Bernau bei Berlin

Ein weiterer Navi-Crash: seit Minuten gibt es laufend neue, korrekte Ansagen in den Helm, aber das Display steckt irgendwo am Ortseingang fest…

Also alles einmal neu starten — Motorrad eingeschlossen!

Neustrelitz

Eigentlich ist das hier nur ein Routenplanungszwischenstopp, damit mich das Navi östlich Berlin vorbeiführt. Aber ich fand den Ortsnamen interessant und bin einfach ins Zentrum zum Marktplatz gefahren.

Ein schöner, großer Marktplatz eingefasst von gelb gestrichenen klassizistischen Gebäuden.

Stadtverwaltung
Mitten auf dem Platz sprudelt ein Brunnen

Ach ja, ich bin im Osten: natürlich ist der Marktplatz kopfsteingepflastert!

Aufbau Ost

Während mich die Routenoption „kurvige Strecke“ im Westen auf kleinen, gut ausgebauten, kurvigen Landstraßen zum Ziel (und oft auch stattdessen zurück zum Anfang) geführt hat, lande ich hier in Mecklenburg-Vorpommern häufig auf Kopfsteinpflaster und Betonpisten.

Ich glaube, ich werde hier lieber die schnellste Streckenoption nehmen, sonst habe ich heute Abend eine Gehirnerschütterung.

Abschied von Güstrow

Satt und bereit für die Weiterfahrt… öh, noch nicht ganz, da ich gerade dabei bin, mich umzuziehen.

Überall in Güstows Innenstadt liegt Kopfsteinpflaster: nicht so ganz ideal für Motorradfahrer, aber immerhin ist es trocken

Jetzt muss ich noch packen und dann kann es weitergehen.

Es war rückblickend keine so schlaue Entscheidung gewesen, in letzter Sekunde noch statt meines alten, etwas durchgescheuerten Rucksacks den neuen TOMRA-Rucksack zu nehmen.

Er hat zehnmal so viele Fächer, die dafür so klein sind, dass nicht mal ein Paar Socken hineinpasst. Ich denke, er ist als Büro-/Laptop-/Schulrucksack gedacht, weniger als Reisegepäck. Außerdem drücken mir die Riemen irgendeinen Nerv an der Schulter ab, weil sie viel weiter außen verlaufen und ich sie dann recht stramm anziehen muss, damit der Rucksack am Rücken bleibt.

Bereit für die Weiterfahrt!

Frühstück!

Ein umfangreiches Frühstücksbuffet liegt nun vor mir…

Leider befindet sich eine Busladung Senioren zwischen mir und dem Buffet.

Faszinierend ist, dass man sich an allen Tischen Geschichten aus dem Soldatenleben im zweiten Weltkrieg erzählt. Wann immer die Männer ins Stocken kommen, springen die Frauen helfend ein — wahrscheinlich haben sie die Geschichten schon hundertfach gehört.

Es wurde aber nicht mehr scharf geschossen und ich bin letztlich glücklich zu meinem Frühstück gekommen!